- Martin Grabe
Kaum etwas kann befreiender sein als richtig verstandene Vergebung. Wer von anderen Menschen verletzt wird, gerät leicht in einen Kreislauf negativer Gedanken hinein. Das kann ihm auf Dauer größeren Schaden zufügen als das eigentliche Unrecht.
Dieses Buch zeigt ganz praktisch, wie es einem Betroffenen gelingt, mit Verletzungen umzugehen und sie loszulassen. Die geschilderten Wege der Vergebung haben sich in Psychotherapie und Seelsorge vielfach bewährt.
Ein Handbuch für Betroffene, Therapeuten und Seelsorger.
ÜBER DEN AUTOR:
Dr. Med. Martin Grabe ist Chefarzt der Psychotherapeutischen Abteilung der Klinik Hohe Mark in Oberursel. Gleichzeitig engagiert er sich in der Leitung seiner Ortsgemeinde, ist verheiratet und hat vier Kinder. All diese Lebensbereiche steuerten Gedankenanstöße zum vorliegenden Buch bei.
LUST AUF VERGEBUNG - BUCHREZENSION VON LUITGARDIS PARASIE:
Vergebung, dies zentrale christliche Thema macht zur Zeit Karriere in der Psychotherapie. Das Lebensglück von Menschen hängt nämlich entscheidend davon ab, ob sie vergeben können. So die Erkenntnis von Glücksforschern. Der Autor ist Chefarzt einer psychiatrischen Klinik und erlebt täglich die krankmachenden Folgen nicht praktizierter Vergebung. Er weiß nur zu gut, wie tief Menschen durch andere verletzt werden können. Aber wenn sie nicht vergeben, schaden sie sich selbst am meisten: ?Immer mehr emotionale Energie wird gebunden, um diese alten Geschichten in Schach zu halten, und immer weniger Energie steht zur Verfügung, um neue, kreative Prozesse in Gang zu setzen.?
4 Schritte - Programm: Aber wie soll Vergebung konkret funktionieren? Grabe entwickelt ein 4 - Schritte Programm. Die Schritte werden einleuchtend erklärt und mit vielen Beispielen veranschaulicht. Der Leser kann sich sehr gut vorstellen, wie er sich besser fühlen wird, wenn er alte Verletzungen endlich hinter sich lassen kann. Das Buch macht richtig Lust auf Vergebung.
Rezension in Christsein heute 18/2003:
Martin Grabe zeigt anhand einiger Beispiele des alltäglichen Lebens die Hintergründe von seelischen Verletzungen auf und beschreibt Wege, wie zugefügtes Leid durch Vergebung bewältigt werden kann.
Um die seelischen Zusammenhänge deutlich zu machen, beschränkt sich der Arzt und Psychotherapeut auf wenige Fachbegriffe. Er legt hier ein differenziertes Verständnis von Vergebung vor, das nicht nur theologische, sondern vor allem psychologische Aspekte berücksichtigt. ?Vergebung bedeutet: Ich leite einen neuen Gleichgewichtszustand ein, indem ich ein verändertes Selbstbild akzeptiere, das mit meiner jetzigen Situation übereinstimmt.? (S.131)
Wie das geschieht, wird durch die ?drei Wege der Vergebung? deutlich. Im einzelnen geht es um das Verstehen, d.h. das kränkende Verhalten eines Menschen im Zusammenhang mit seiner Lebenssituation wahrzunehmen. Wer den zweiten Wegbeschreitet, stellt das erlittene Unrecht in Beziehung zu der vergleichbaren Schädigung, die er anderen zugefügt hat. Der dritte Weg zeigt, wie ein Ausgleich des erlittenen Unrechts durch Wiedergutmachung und Delegation möglich wird.
Eine systematischer Überblick über die einzelnen Schritte der Vergebung sowie die zusammenfassenden Grafiken machen das leicht lesbare Buch sehr verständlich. Die eigene Schuld wird ebenso bedacht wie auch die Gründe, die Vergebung verhindern.
Endlich ein Buch zum Thema, das von dem Zwang des Vergeben-müssens befreit und dazu anleitet, sich mit dem Leben zu versöhnen.
Ulrich Kühn
Autor
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