- Klaus W. Müller
Es stellt nicht nur dar, in welch unterschiedlicher Weise Menschen Verstöße gegen ethische Normen als "Sünde" werten und welche Rolle ihre Kultur oder gesellschaftliche Schicht dabei spielt, sondern geht auch der Frage nach, was hinter Amokläufen, Ehrenmorden und religiösem Fanatismus steckt, ob "Gewissensbisse" als Schuld, Scham oder Angst empfunden werden, wie verschiedene Prägungen des Gewissens zum Frieden mit sich selbst und dem eigenen gesellschaftlichen Umfeld führen, und was unter diesen Bedingungen "Buße" und "Vergebung" bedeuten. Ausführlich kommt zur Sprache, welche Autoritäten für ein individuelles Gewissen Bedeutung haben, und in welcher Weise ethische Normen Einfluss auf das Verstehen von "Recht" und "Ehre" in einer Gesellschaft nehmen. Der Autor bezieht ethnologische, psychologische, soziologische, pädagogische, theologische und viele andere Gesichtspunkte in seine Überlegungen ein und entwirft somit eine umfassende Theorie des Gewissens, mit deren Hilfe besonders auch das Europäern oft so unverständliche Verhalten von Menschen aus anderen Gesellschaftsordnungen, beispielsweise von Asylbewerbern, erklärt und verstanden werden kann.
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